Die Geschichte der 3. G-Jugend, 2.F2, 2.F1 und 2.E2:
Viele Gedanken der Trainer, die so keiner kennt, oder auch noch unbekannte Geschehnisse!
Wir schreiben Dienstag, den 27.02.2007. Wir, Yannick Becker und Matthias Warnke, beide Spieler der damaligen 4.C-Jugend, sitzen in der Pestalozzihalle. Ein Blick auf die Uhr: Puh, noch 15 Minuten bis Trainingsbeginn. Hilft ja nix, schauen wir der G-Jugend zu, die gerade trainiert. Auf einmal marschiert eine Frau im Trainingsanzug auf uns zu und sieht fest entschlossen aus, bleibt vor uns und ca fünf-sieben anderen C-Jugendspielern stehen: "Hat vielleicht jemand Mal Lust hier dienstags von 15:30 bis 17:00 Uhr mit zu helfen und Training zu machen?" Sagen wir mal im Abstand von 0,34 Sekunden meldeten wir uns gleichzeitig und waren plötzlich im Boot. Wir freuten uns wie Honigkuchen.
Nur eine Woche später standen wir dann im Trainingsanzug in der Halle. Nach acht Stunden Schule direkt zum Training. Eigentlich stress pur, doch der wurde schnell in Kauf genommen, denn es machte uns von der ersten Sekunde an Spaß. Die Frau im Trainingsanzug war übrigens Petra Sonnberg und ihre Kollegin war Corinna Meyer-Wendlandt. Langsam wurden wir herangeführt, durften gleich mit den Kindern eigene Übungen machen, was uns im Endeffekt dazu veranlasst hat zu sagen: "Wir wollen weiter machen."
Bis zu den Osterferien lief es erst einmal wie gewohnt weiter. Einmal die Woche Hallentraining. Dann ging es wieder nach draußen und wir bekamen unsere eigene Mannschaft. Das war ein großartiger Moment. Es war die damalige 3. G-Jugend. Na, ob das gut geht? 10 sechs/sieben-jährige Kinder und zwei 14-Jährige Trainer ohne Erfahrung.
Es ging gut, weil: Es war einmal pro Woche 1 1/2 Stunden Training. Das war überschaulich und ein richtiger Anfang. Punktspiele haben die G-Junioren noch nicht, sondern Tagesturniere, in einem Abstand von ca. 3 Wochen. Zeitlich passte alles prima. Doch das wichtigste war, das die Eltern uns machen ließen. Es wurde uns nicht rein geredet. Zudem waren die Kinder von Anfang an für uns etwas ganz Besonderes. Denn sie hörten uns immer zu, unterbrachen uns nicht, wie wir es erwartet hatten. So wurde miteinander trainiert und man lernte sich schnell kennen. Es entstand langsam eine richtige Mannschaft.
Die ersten Tagesturniere verliefen mal so, mal so. Doch das Erlebnis zählte wohl mehr, auch für uns junge Trainer. Es war die Vorbereitung auf die kommenden Jahre in der F-Jugend. Abgeschlossen haben wir die Saison mit einem Turnier in Hönisch, das bis dato größte Turnier für uns. Nach den drei/vier Monaten war es für uns überhaupt gar keine Frage, ob wir weiter machen! An dieser Stelle danken wir Corinna und Petra, für was? Für alles!
Nun begann aber der ganze heiße Tanz erst so richtig. Ergebnis melden, Spielberichte ausfüllen, Platzaufbau. All das, wofür man im Zweifelsfalle noch Petra und Corinna hatte, musste man nun selbst erledigen. Wir legten uns zu Saisonbeginn auf eine Trainingszeit fest und benachrigten die Eltern. Der Spielplan kam dann auch raus und unsere ersten sechs Punktspiele standen fest. (August 2007)
Die Hinrunde verlief für uns wirklich schlecht. Nach einem 8:1 Auftaktsieg hatte man viel Hoffnung, doch man merkte uns eben schnell an, das wir "nur" eine zweite Mannschaft waren und heute auch noch sind. Wir entwickelten uns zur Schießbude der Quali-Staffel und nach einer 0:9 Schlappe in Bassen waren wir uns einig: Wir brauchen mehr Training. Also eine zweite Trainingszeit. Es wurde etwas besser in den anschließenden Spielen, doch es reichte nur zu dem Vorletzten Platz. Und damit nahm die Geschichte ihren Lauf! (Oktober 2007)
Weil wir nur Vorletzter wurden, wurden wir in die 3. Kreisklasse eingeteilt. Dort trafen wir auf die anderen Letzten und Vorletzten der anderen Staffeln. Endlich konnten wir Siege einfahren und unser Selbstbewusstsein wieder gewinnen. Mit dem zweiten Platz in dieser 3. Kreisklasse wurde ein weiterer, wichtiger Grundstein gelegt, weil ... (April-Juni 2008)
... es ab sofort 10er Staffeln gab. Dies hatte zur Folge, dass wir in die 2. Kreisklasse aufstiegen, da wir ja zweiter wurden und zudem noch in die 1. Kreisklasse aufstiegen, aufgrund der 10er Staffeln. Glücklich war es schon, da wir das letzte Team waren, welches in die 1.KK rückte. Dort nahm die Geschichte ihren weiteren Lauf! (Juni 2008)
Resigniert, dass wir nun in der 1. Kreisklasse spielen, waren wir von Abstiegsangst gebeutelt. Bloß nicht wieder nach unten kommen! Das wäre der Fall, wenn wir in der 10er Staffel neunter oder zehnter geworden wären. Als am 15. August 2008 der Spielplan für die Spielzeit 2008/2009 raus kam, war nichts gutes zu beobachten. Erstes Spiel in Bassen! Oh Backe! Noch im Mai hatten wir im Testspiel gegen Bassen mit 1:11 die Segel gestrichen und nun sollten wir dort unser 1. Punktspiel der Saison bestreiten?
Es half ja alles nichts, wir mussten ja antreten. Die Trainer steckten die Köpfe am Vorabend zusammen und rätselten über eine mögliche Taktik, mit der man Bassen ärgern könnte. Um 23:00 Uhr am Freitagabend waren die Coach´s dann zu dem Entschluss gekommen: "Wir müssen Beton anrühren. Alles hinten rein und dann mit so wenig Spielern wie möglich nach vorne."
Am Samstagmorgen war es dann so weit, um 11:00 Uhr war Anpfiff. Vor dem Spiel hatten wir ein intensives Gespräch mit den Jungs, in dem man Gänsehaut bekam. Wir wussten, nur als Mannschaft geht heute was! Und wer hätte das gedacht? Unsere Taktik schlug ein! Bassen kam überhaupt nicht durch und wir machten das Tor nach einer Ecke. Dann wurde gezittert, doch wir brachten das 1:0 über die Zeit :-) Unfassbar! Die Freude nach dem Spiel, kann man bis heute nicht in Worte fassen.
Es war der Beginn einer Saison als 2.F1, die man nie mehr vergessen wird. Wir fegten als Aufsteiger nur so durch die Liga und wuchsen als Mannschaft richtig fest zusammen. Ein paar Niederlagen holten uns immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück, doch es lief. Und dann gab es das spannendste Szenario, was es nur hätte geben können. Wie beschrieben, steigen ja die letzten beiden ab, das heißt auch, das die ersten beiden Aufsteigen: Platz eins war für Blender vorgesehen, daran gab es nichts zu rütteln. Und um Platz zwei lieferten wir uns mit dem TSV Uesen einen harten Schlagabtausch. Es gab in der Saison 18 Spieltage. Vor dem 17. Spieltag waren wir einen Punkt hinter Uesen und somit dritter. Uesen wäre zu diesem Zeitpunkt in die Kreisliga aufgestiegen...
...doch dann kam der erwähnte 17. Spieltag. Wir gewannen in einem unglaublichen Spiel in Langwedel mit 5:4. Mehrmals stand das Spiel auf der Kippe, doch wir holten drei Punkte. Auf der Rückfahrt konnten die Trainer es nicht abwarten und riefen den Bassener Trainer an, denn Bassen spielte in Uesen. Der Bassener Trainer teilte uns mit das sie 5:4 gewonnen haben. Sprachlos, wir waren einfach nur sprachlos. In der Jahnstraße wurden wir dann raus geschmissen, da dort unsere Fahrräder standen. Mehrere Spieler kamen uns noch entgegen und wir riefen vor Freude: "Juuungs! Wir sind zweiter!!!!" Unfassbar!! Ausgerechnet Bassen sorgt dafür, dass wir plötzlich die Möglichkeit hatten wieder aufzusteigen!
Nun setzten sich die beiden Trainer auf das Fahrrad und fuhren nach Hause. Beide hatten einen Tunnelblick Richtung Montag, denn an jenen Montag, dem 08.06.2009 stand das letzte Punktspiel der Saison an. Wir hatten zwei Punkte Vorsprung auf Uesen...
Montag, 08.06.: Es war soweit, das Auswärtsspiel in Fischerhude stand vor der Tür. Fischerhude war Vorletzter, doch verlor alle Spiele nur ganz, ganz eng. Das Hinspiel gewannen wir auch nur knapp mit 4:3. Es herrschte absolute Anspannung bei den Trainern bei bestem Wetter. Uesen spielte zeitgleich daheim gegen Etelsen.
Unser Spiel fing gut an, wir dominierten die Begegnung und gingen in der 12. Minute in Führung!!! Die Freude war aber noch zurückhaltend, denn 28 Minuten waren noch zu Spielen und Fischerhude war gut drauf. Zwei Lattenschüsse retteten uns vor dem Ausgleich, ehe kurz vor Schluss das 2:0 für uns fiel. Diesen Moment werden wir NIE vergessen. Das Tor, der Schuss, ist fest verankert in unseren Köpfen. Am Seitenrand zählte man die Sekunden runter und dann war es vollbracht! Leider gibt es keine Videos oder Fotos von der kleinen Feier nach dem Abpfiff, doch auch hier sollten bei allen die Bilder noch im Kopf sein.
Uesen gewann übrigens mit 7:3, sodass unsere 3 Punkte auch nötig waren.
Mit Aufstiegsshirts wurde der Erfolg gebührend gefeiert.
Es war eine Saison, die man nie vergessen wird.
Es waren Tore, die man nie vergessen wird.
Es waren Spiele, die man nie vergessen wird.
Es war die Saison schlecht hin. Alles passte zusammen, alles funktionierte wie ein Schweizer Uhrwerk.
Nun waren Ferien, Sommerpause. Doch wir machten diese bewusst kurz, denn die Kreisliga Saison stand ja vor der Tür. Schon Mitte Juli ging es wieder an die Arbeit. Es wurde an dem Projekt Klassenerhalt gearbeitet...
Wir starteten in die Saison gegen den TSV Ottersberg. Und das Sommermärchen unserer Mannschaft, nun als 2.E2, nahm ihren Lauf! Wir strotzten nur so vor Selbstbewusstsein und schickten den Gegner mit 5:4 nach Hause. Ist das eigentlich alles zu glauben?
Dreimal in Folge steigte man auf, bestreitet sein erstes Spiel in der Kreisliga und gewinnt mit 5:4. Für 12 Stunden waren wir sogar Tabellenführer. Nach dem Spiel sitzten die Trainer wieder zusammen und ließen den Spätnachmittag nochmal Revué passieren. Man war sich einig, es war der verdiente Lohn harter Trainingstage. Früh wurde sich getroffen, um das Training vorzubereiten und den Kindern ein gutes Training zu bieten. Die Testspiele wurden gewollt gegen härtere Gegner gewählt, Siege wurden trotzdem eingeplant, wie das 8:1 gegen die E-Juniorinnen des eigenen Vereins oder einen Kantersieg gegen den TSV Posthausen (14:1).
Nach dem Ottersberg Coup mussten wir wieder zum Alltag zurück kehren, das Spiel gegen Völkersen stand vor der Brust. Als 2.F2 verloren wir in der Quali Staffel gegen Völkersen mit 2:10. Das tat damals richtig weh, umso interessant wie es am 28.11 ausging: Mit einem 1:1 blieben wir ungeschlagen und hatten sogar Chancen auf einen erneuten Dreier. Ein Traumstart in die Kreisliga!
Dann ging es gegen Oyten I, Hönisch und Uphusen. Wir gingen immer als krasser Außenseiter in die Spiele und überraschten gegen Oyten I und Hönisch zumindest mit knappen Niederlagen (2:3). Besonders bitter war die Niederlage gegen Oyten I, so führte man doch nach fünf Minuten mit 2:0. Das war wirklich zum Haare ausreißen, doch was solls. Gegen Uphusen war man jedoch absolut chancenlos, war mit einem 0:5 gut bedient.
Es blieben ja die guten Leistungen bestehen und so war das 9:1 gegen Baden absolut folgerichtig und eine Summe aus fleißiger und konzentrierter Trainingsarbeit. Die letzten drei Spiele mussten abgegeben werden, doch die Gegner waren einfach erfahrener und mittlerweile besser eingespielt. Wir haben noch eine Menge dazu gelernt und werden wieder früh raus gehen, um den Klassenerhalt zu schaffen. Das wäre ein Riesen Erfolg.
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